Stellen wir zunächst einmal die ersten beiden Schritten der Base, die „1“ und die „2“ vor.
Bei „1“ geht der geht der HERR mit dem rechten Fuß nach hinten, und bei der „2“ mit dem linken Fuß zur Seite.
Die DAME geht mit links nach vorne („1“), und mit rechts zur Seite („2“).
Diese beiden Schritte sollen nun auf unterschiedliche Weise zu wiederholt werden.
Dabei soll sowohl die „räumliche Ausrichtung“ der Schritte (durch das Drehen der Hüfte), als auch ihre Geschwindigkeit verändert werden. Die Möglichkeit, einen Schritt räumlich und zeitlich zu verändern, ist das wichtigste Element des argentinischen Tangos.
Zunächst wird nach jedem Schritt eine Pause eingelegt, und die Tänzer bleiben in der oben beschriebenen Art und Weise stehen.
Dann, indem man beide Schritte verbindet, und nicht nach dem ersten Schritt, sondern erst nach dem zweiten Schritt stehen bleibt.
Wir üben das erstmal allein, ohne Partner. Dabei können sich gleich die Bezeichnungen der beiden Schritte einprägen, indem man ihre Namen währenddessen laut wiederholt.
Als nächstes probieren wir das Ganze mit dem Partner.
Verbunden sind die Partner nur durch ihre Arme. Da der Abstand zwischen ihnen möglichst konstant bleiben, und sich die Position der (Ober-)Körper zueinander während der gemeinsamen Bewegung nicht verändern soll, muss diese Verbindung „stabil“ sein.
Mit Musik macht das ganze natürlich mehr Spaß. Aber die Musik hat auch eine konkrete Aufgabe. Ihr Rhythmusschlag hilft den Partnern sich zeitlich zu koordinieren, indem er für beide Partner hörbar, verbindlich Zeitpunkte festlegt, zu denen etwas Bestimmtes passieren soll. Das kann, je nach Tanz, sehr unterschiedlich sein. Beim Tango markiert der Rhythmusschlag Zeitpunkte, auf die man sich zubewegen soll. Zeitpunkte, da die Körper nach einer Bewegung wieder aufrecht und gerade voreinander stehen sollen. Das ist so etwas wie eine Grundposition der Körper zueinander, in die die Tänzer nach jedem Schritt aktiv zurückkehren, um mit der nächsten Bewegung wieder von diesem Punkt aus zu beginnen. Es sei denn, die Körper werden so schnell über ihre Achse transportiert, dass es unmöglich ist, diese Grundposition wieder einzunehmen.
Diese Zeitpunkte wahrzunehmen, ist beim Tango keine „Pflicht“. Es sind Möglichkeiten. Momente die man wahrnehmen, oder auch bewusst verstreichen lassen kann.
Die Partner können sich also entweder immer von einer Achse (einem Bein) zur nächsten Achse bewegen, und dort eine Pause von unbestimmter Dauer einlegen, oder mehrere Schritte zu längeren Bewegungseinheiten zusammenfassen, indem sie ihre Körper immer nur über die Achse, oder daran vorbei bewegen, ohne sie dort zur Ruhe kommen zu lassen.